Vor einigen Wochen hatte ich für meine Sony A6000* ein altes Minolta-Objektiv gebraucht gekauft. Das Rokkor MD ist über 40 Jahre alt (es wurde irgendwann Mitte der 1970er Jahre gebaut) und eine Festbrennweite mit 50mm bei einer maximalen Offenblende von 1.4. Mittels eines einfachen Adapters lässt es sich ohne Probleme an der A6000 manuell verwenden. Es gibt keinen Autofokus – da hilft aber das Fokuspeaking der Sony-Kamera und die elektronische Lupe – und es werden auch keine Daten über die Blende an Lightroom übertragen. Dessen sollte man sich bewusst sein.
Die Japaner haben eine edle Linse gebaut, sie fühlt sich vergleichsweise schwer und wertig an und hat zwei manuelle Einstellringe: einen für den Fokus und einen für die Blende. Die angegebenen 50mm des Objektives sind auf Kleinbild – also Vollformat – gerechnet, d.h. durch den Cropfaktor der A6000 erreicht man etwa 75mm an APS-C.
Schon bei den ersten Tests gefiel mir das Objektiv überaus gut. Auf f1.4 zu fotografieren, kann ich zwar nicht unbedingt empfehlen, aber schon bei f2 bzw. f2.8 sind Bokeh und Look toll. Und bei f8 kann ich sagen, dass es von Rand zu Rand und von Ecke zu Ecke knackscharf abbildet.
Keine sonderlich gute Performance hingegen zeigt das Rokkor beim Fotografieren mit Gegenlicht. Neben unschönen Lens Flares wird das Bild auch schnell sehr milchig und kontrastarm. Ich hatte es vor ein paar Tagen bei einem Portrait-Shooting mit Linda Koprowski im Einsatz, und der Ausschuss bei den Fotos, die ich gegen die Sonne gemacht hab, war vergleichsweise hoch. Sehr merkwürdig waren auch feine Linien, die sich an manchen Stellen über das Bild gelegt haben – diese sind allerdings nur bei 100% Zoomstufe erkennbar.
FAZIT
Wenn man weiss, wie man manuell fokussiert und es nicht in Extrembereiche bringt, bietet das Rokkor MD 1.4 sehr viel Objektiv für wenig Geld. Hinzu kommt der Retro-Faktor, der einfach noch unglaublich viel Spaß macht. Wer es günstig gebraucht schießen kann, sollte zuschlagen. Ich hab ca. 70 € für das Objektiv und 16 € für den Adapter bezahlt.
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